Die in Olympia mit höchsten Ehren ausgezeichnete griechische
Dichterin Sappho liebt den jungen Phaon, der sie bewundert, verliert ihn
jedoch an ihre junge Sklavin Melitta. Sappho erkennt, daß Kunst und
Leben für sie unvereinbar bleiben müssen und stürzt sich ins Meer.
Spielleitung: Karl Halusa Sappho, das sich an die antike Sage von der lesbischen Dichterin nur
locker anlehnt, ist das Drama einer großen Frau, die alle Höhepunkte des
Lebens durchmachen muss, und der zum Schluss doch nichts anderes bleibt
als die Erkenntnis: "Alles, was ich an Liebe nicht gewann, habe ich zum
Schluss an Furcht gewonnen. Jetzt bin ich stark, in Furcht nicht in der
Liebe." Sappho, die antike Dichterin, liebt einen jüngeren Mann. Er aber,
Phaon, bringt ihr nur Verehrung entgegen. Seine Liebe wiederum gehört
der Sklavin Melitta. Die große Sängerin der Liebe wird von wilder
Eifersucht gepackt, will Melitta verbannen von der Insel Lesbos. Das
junge Paar flieht vor ihrem Zorn, wird gefangen und erfährt Verzeihung
und sogar den Segen der Dichterin. Ihr Verzicht auf die Liebe aber
kostet Sappho das Leben. Grillparzer bezeichnet sein in den Jamben
der deutschen Klassik geschriebenes Werk als Drama über den "Kontrast
zwischen Kunst und Leben".
(Produktionsjahr: 1955) |