In einem großangelegten fiktiven Schauprozeß wird über die spanische
Inquisition Gericht gehalten. Stellvertretend für diese dunkle
Geschichtsepoche sind angeklagt: Torquemada, erster Großinquisitor,
Arbues, 1867 heiliggesprochener Massenfolterer und –henker, und der
Dichter Lope de Vega, Spitzel und Vertrauensmann der Inquisition. Sind
Inquisition und Meinungsterror nur eine Ausgeburt des finstersten
Mittelalters? Sind sie heute undenkbar? Bereits der erste Zeuge,
Robespierre, widerlegt diese Vermutung. Gewalt und Terror gibt es bis in
unsere Tage: sei es bei der russischen Revolution, wie Dscherschinski,
der Begründer der sowjetischen Geheimpolizei, als Zeuge darlegt, sei es
in den Konzentrationslagern und Gaskammern des Dritten Reiches, für
welches Himmler, Gestapo-Chef Hitlers, als Zeuge auftritt. Der
protestierenden Jugend, die angeblich allein den Weg zu einer humaneren
Zukunft kennt, erklärt dieser Himmler kaltschnäuzig: "Vor dreißig Jahren
hätte ich Sie in meine Leibstandarte geholt!" Die Autodafés und
Folterungen der spanischen Inquisition werden schließlich verurteilt,
aber die Jugend fragt: "Wie sollen wir die Welt verändern – ohne
Gewalt?" Die Antwort gibt Torquemada, der verurteilte Großinquisitor:
"Christus kann die Welt tiefer verwandeln als alle Diktatoren. Ohne
Gewalt, ohne Terror!" |