Eine liebenswürdig-ironische Gaunerkomödie, angesiedelt in
exotisch-vorderorientalischen Phantasieländern. Der Bilderfälscher
Robert Guiscard erzählt einem Reisegefährten im Balkanexpress von seinen
Erlebnissen in dem kleinen Balkan-FĂĽrstentum Procegowina. Er hat dort
einen Maler aus dem 17. Jahrhundert erfunden, dem er die Bilder, die er
selbst malte, zuschrieb. Der Verkauf dieser Bilder befreite das Land von
allen finanziellen Nöten.
Alternativ: Nirgendwo ist
das Leben so aufregend und so abenteuerlich wie auf dem Balkan. Wolfgang
Hildesheimer hat es in seinen Hörspielen, deren Handlung er in ein von
ihm frei erfundenes Balkanländchen verlegt hat, mehrfach demonstriert.
So signalisieren in der schönen, wilden Procegovina, im zerklüfteten
Herzen Maghrebiniens, nicht nur die Späherblicke blavazischer
Pferdediebe, sondern auch die Blicke schöner Mädchenaugen Gefahr. Der
berühmte Kunstfälscher Robert Guiscard, der im Sold des procegovinischen
Souveräns steht, verhilft dem kleinen Balkanländchen zu seinem
Nationalmaler und sorgt damit nicht nur für nationale Identität, sondern
zugleich für volle Staatskassen. Als er in die Hände eines anderen
Fälscher-Syndikats gerät, kann er sich nur durch echt maghrebinische
Mittel befreien: durch Bestechung und Liebe.
Wolfgang
Hildesheimer (1916-1991) emigrierte 1933 nach England, später nach
Palästina. Lebte bis zu seinem Tod in der Schweiz. Als Vertreter der
sogenannten "absurden Dramatik" zählt der mit bedeutenden Preisen
ausgezeichnete Schriftsteller zu den produktivsten Hörspielautoren der
50er und 60er Jahre. Erhielt fĂĽr "Prinzessin Turandot" 1954 den
"Hörspielpreis der Kriegsblinden". |