In Grover's Corner, einer kleinen amerikanischen Provinzstadt,
erleben die Familien Gibbs und Webb sowie ihre Nachbarn ihre
alltäglichen Schicksale, die jedoch das Leben ausmachen. Als Emily
Webb, die ihren Jugendfreund George Gibbs geheiratet hat, ganz jung
stirbt, darf sie noch einmal in's Leben zurück, ohne gesehen zu werden.
Sie erkennt, daß sie so wie alle Menschen die Schönheit des Lebens nicht
genug geschätzt hat. In diesem wohl berühmtesten Werk Thornton Wilders werden uns alltägliche
Menschen vorgestellt, die in einer kleinen Provinzstadt in Neuengland
leben. Behutsam führt uns ein "Spielleiter" in das Alltagsleben der
Familien Webbs und Gibbs, stellt uns den Zeitungsjungen wie den
Polizisten, den Milchmann und den Leichenbestatter vor. Wie niemand
sonst verkörpern sie die Grundtatsachen des Lebens. Liebe und Hochzeit,
Abschied und Trennung, Tod und Begräbnis. Die große weite Welt einer
Kleinstadt, geschildert mit dem genauen und gelassenen Blick eines
großen amerikanischen Dramatikers. Einer der Großen des deutschen
Films, Helmut Käutner, inszenierte im Oktober 1945 Thornton Wilders
berühmtes Theaterstück bei "Radio Hamburg", dem Sender der englischen
Besatzungsmacht. Es entstand eines der ersten Nachkriegshörspiele
überhaupt. Das Stück, bei dem Helmut Käutner, der gerade seinen Film
"Unter den Brücken" fertiggestellt hatte, auch noch die Rolle der
Hauptfigur übernahm, wurde damals "live" in einem einzigen Spielverlauf
aufgezeichnet. Die Funkinszenierung Helmut Käutners, aber auch seine
mediengerechte Bearbeitung des Stückes gelten bis heute als wegweisend. (NWDR-Programmheft) |