| Dieses letzte Werk Schillers ist Fragment geblieben. Nahezu vollendet
 sind nur der 1. und der 2. Akt. Vollendet und genau notiert war aber 
der Plan zum großen Historiendrama. Diese Entwürfe gehen in die 
Funkinszenierung ein, so daß das Drama - sozusagen in Prosaform - zum 
Abschluß geführt wird. Es ist die Geschichte des Dimitrij bzw. des 
falschen Dimitrij. Der auch von Puschkin verewigte Boris Godunow hatte 
den echten Dimitrij, einen Sohn Iwan des Schrecklichen, 1591 als Kind 
ermorden lassen, um sich selber auf den russischen Thron setzen zu 
können. Doch taucht nach etlichen Jahren in Polen, dem Erbfeind 
Rußlands, ein Jüngling auf, von dem gesagt wird, er sei der durch ein 
Wunder den Mördern entkommene rechtmäßige Thronnachfolger. Da dieser 
(falsche) Dimitrij bei Schiller selber an die Mär glaubt, zieht er 
voller Überzeugung mit den Polen gegen den Moskauer Thronräuber in den 
Krieg. Hier bricht das Fragment ab. Nach dem Sieg verdichten sich die 
Zweifel an der Identität des Demetrius. Als auch der Mörder von damals 
nun eine eindeutige Aussage zum Tod des echten Thronnachfolgers gibt, 
sind Selbstbewußtsein und Macht des falschen gebrochen.
 (Prod.Jahr: 1955)
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