"Man kann in die Zeit fallen, wie in ein Loch; da ist alles
gegenwärtig, vergangen oder zukünftig - und du weißt nicht, ob das
Vergangene Gegenwart oder das Gegenwärtige Zukunft ist." Am Vorabend der
Erstkommunion seiner Tochter wird einem Vater seine Vergangenheit
lebendig. Er findet sich in einer Zelle wieder, links von ihm ist ein
Priester inhaftiert, rechts Julius. Mit Klopfeichen hat er damals
Taufunterricht vermittelt. die Fragen von Julius an den Priester und des
Priesters Antworten. Geraume Zeit später wurde Julius dann im Duschraum
des Gefängnisses getauft, vor seiner Erstkommunion aber hingerichtet.
Der Mann klopft sich, wenn er nachts daran denkt, noch heute die Knöchel
an seinen eigenen harmlosen Wänden wund, so daß seine Frau mit Salbe
helfen muß. Damals im Gefangnis hat ihm der Sanitäter diesen Dienst
erwiesen: es braucht viele Schläge, bis die Antwort "Ich glaube" kommt.
Dennoch: seine Angst ist, daß die ganze jetzige Wirklichkeit, seine
Frau, die schlafenden Kinder, und morgen das Fest zerfallen könnten,
wenn er nur den Haustürschlüssel ins Schloß steckt. Und so klopft er
immer wieder an die Wände dieser Welt, er will sich ihres Vorhandenseins
versichern. (Produktionsjahr: 1962) Am Abend vor der Erstkommunion seiner kleinen Tochter erinnert sich ein
Mann wieder an seine Haft während des 3. Reiches: er gab die
Klopfzeichen seines Zellennachbars weiter, der auf diese Weise einem
ebenfalls eingekerkerten Priester beichtete. Später wurde dieser Mann
hingerichtet, ohne daß er die ersehnte Kommunion empfangen konnte. |