Ein Mann namens Geiger kehrt nach 28 Jahren in die Stadt zurück, in
der er das Gymnasium besuchte. Ein unbestimmter Wunsch treibt ihn, seine
Schule wiederzusehen. Äußerlich hat sie sich kaum verändert. Er findet
das alte Klassenzimmer wieder, er erinnert sich seiner Mitschüler und
seines Klassenlehrers. Und er erinnert sich an einen Aufsatz, den der
Lehrer kurz vor dem Abitur schreiben ließ. Das Thema lautete: ""Wie ich
mir mein Leben vorstelle". - Was ist nun aus dem Leben der damaligen
Schüler geworden, wie weit haben sich ihre Wünsche und Pläne
verwirklicht? Da war ein Schüler, der sich einen regelrechten
Terminkalender für seine Beamtenkarriere ausgearbeitet und damit viel
Heiterkeit geerntet hatte. Ãœber lange Jahre hielt er ihn ein. Bis er ihn
eines Tages unvermutet zu einem jähen Abschluss brachte. Ein anderer
Schüler hatte sich für die Offizierslaufbahn ent-schieden, weil er hier
Tradition und unangetastete Werte zu finden glaubte. Er geriet wie viele
andere in einen Konflikt, der in den Ereignissen des 20. Juli seinen
Ausdruck fand. In seinem Hörspiel zeichnet Erwin Wickert Torheiten
und Glück, Streben und Scheitern von sieben Menschen nach, die
stellvertretend für ihre Generation stehen. (Prod.Jahr: 1954) Dreißig Jahre nach dem Abitur besucht Geiger wieder seine alte
Schule. Im leeren Klassenzimmer, in dem er einst die Oberprima besuchte,
erinnert er sich an einen der letzten Klassenaufsätze zum Thema: "Wie
ich mir das Leben vorstelle". In Rückblenden werden die Aufsätze seiner
damaligen Mitschüler mit der Realität ihres Lebens konfrontiert. Auch
bei Geiger selbst zeigt sich - wie bei allen anderen - ein
erschütternder Gegensatz zwischen den Zukunftsplänen und dem wirklichen
Lebenslauf. |