Wien am Vorabend des 1. Weltkrieges. Ein junger österreichischer
Leutnant der kaiserlich-königlichen Armee ist bei einem abendlichen
Konzertbesuch von einem "satisfaktionsunfähigen" Individuum beleidigt
worden. Nach herrschender Auffassung von männlicher und militärischer
Ehre sieht er keinen anderen Ausweg, als sich vor Dienstbeginn am
nächsten Morgen eine Kugel durch den Kopf zu schießen. Er verbringt die
Nacht im Wiener Prater, besucht - um vor dem "Totsein" noch einmal
herzhaft zu frühstücken - im Morgengrauen sein Stammcafé und erfährt
dort durch einen Zufall, dass sein Beleidiger bei der gestrigen Heimkehr
vom Konzert am Schlag gestorben ist. Da dieses "Mordsglück" Gustls
Schande aus der Welt geschafft hat, kann der junge Leutnant unbefangen
weiter in den Tag hineinleben. Der junge Leutnant Gustl ist von einem Bäckermeister in seiner Ehre
tödlich gekränkt worden. Da ein Duell mit einem nicht
satisfaktionsfähigen Zivilisten für einen Offizier unmöglich ist, glaubt
Gustl, sich erschießen zu müssen, um nicht mit der Schmach leben zu
müssen. Wiedergabe einer Aufführung der Bregenzer Festspiele 1978 im Theater am Kornmarkt. Bühnenfassung
von Schnitzlers 1900 entstandener Novelle, in der er die drohende
Duell-Affäre eines jungen Leutnants in Form eines "inneren Monologs"
schildert. |