Im Vorfrühling 1950 entwarf Carl Zuckmayer ein noch während der
Arbeit an "Barbara Blomberg" konzipiertes Stück - "wieder ein modernes,
kein historisches" - "Der Gesang im Feuerofen". Ein Stück, das
stilistisch, in seiner theatralischen Form aus dem Rahmen oder dem Typus
fällt." Es enthält Elemente des Mysterienspiels, wie es der Anspielung
auf das Alte Testament entspricht. Die Personen des Stückes selbst
sind aber durchaus real. Es spielt im Milieu der deutschen
Frankreichbesetzung und der Résistance. Im Jahre 1943 werden
Widerstandskämpfer von einem Landsmann verraten, von deutschen Truppen
in dem Schloß, in dem sie am Weihnachtsabend einen Ball feiern wollen,
verbrannt. Zuckmayer setzt sich mit dem furchtbaren Geschehen auf
metaphysischer Ebene auseinander und fügt naturmystische Figuren ein:
Vater Wind, Mutter Frost, Bruder Nebel. Die Frage von Schuld und
Unschuld wird hier ins Allgemein-Ethische gehoben. |