"Der Tod des Empedokles" ist Hölderlins einzige selbständige
dramatische Dichtung. Das anfangs nur in fragmentarischen Ansätzen
vorhandene Werk wurde erst später, in einer zweiten Fassung, als
fünfaktiges Trauerspiel aufgeführt. Empedokles, der Philosoph von
Agrigent, möchte von der Welt und ihren Menschen scheiden. Um mit der
unendlichen Natur eins zu werden, will er sich in den feurigen Krater
des Ätna stürzen. Der Priester Hermokrates betrachtet dieses Vorhaben
als den Hochmut eines Mannes, der sich freventlich Gottähnlichkeit
anmaßt. Nur Pausanias, der Empedokles vergöttert und das Los des
Meisters zu teilen wünscht, folgt ihm auf seinem Todesgang und wird
Zeuge seiner letzten Offenbarungen. (SDR-Programmheft) 1798 schuf Friedrich Hölderlin im Geiste der Antike das religiöse
Bekenntnisdrama "Der Tod des Empedokles", in dem sich der sizilianische
Gottsucher und Reformator Empedokles von der Welt zurückzieht, um dann
mit seinem freiwilligen Opfertod im Krater des Ätna ein letztes
Bekenntnis zu seinem religiösen Pantheismus abzulegen. Empedokles, der Weise von Agrigent, der Verkünder der Allbeseelung
der Natur, wird von seinem Volk nicht verstanden und sucht freiwillig
den Tod im Krater des Ätna. |