Der Jude Mordechai Stern hat sich durch Fleiß und Geschicklichkeit
vom fahrenden Händler zum reichen Gutsbesitzer im Land des Königs
Ahasver emporgearbeitet. Er kann es sich sogar leisten, seiner Nichte
Hadassa eine Ausbildung gleich der einer Prinzessin zu finanzieren. Sein
Drang zu höherem sozialen Status ist gewaltig. Den langjährigen Diener
Hadassas, Haman, wirft er kurzweg hinaus, als der dem Mädchen zu nahe
tritt. Und über Vermittlung der Privatlehrer Tharsis und Meres kommt das
Mädchen - jetzt zur Verschleierung ihrer jüdischen Herkunft "Esther" (=
Stern) genannt - sogar zu höfischen Ehren: als Geliebte des Königs.
Mordechai wird in diesem Zusammenhang königlicher Inspizient. Haman
indessen geht in die Politik. Es beginnt die Parabel vom Aufstieg der
Nazis. Der vorgesehene Pogrom findet freilich nicht statt, weil
Hochwälder das 1940 verfaßte und noch auf keiner Bühne aufgeführte Stück
in Form einer Fabel von immer noch hochaktueller Ernsthaftigkeit zu
einem halbwegs guten Ende führt. |