Wie schon der Titel andeutet, hat Rudolf Henz das Motiv des
biblischen Buches "Hiob" erneut aufgenommen. Auch sein Herr Job ist ein
reicher und angesehener Mann, der trotz seiner Frömmigkeit Leid und
Krankheit erdulden muß und der sich durchringen muß zum Glauben an
Gottes Gerechtigkeit, die zu begreifen dem Menschen unmöglich scheint,
nur ist dieser Herr Job ein Mensch unserer Tage, beladen mit den
Problemen und der Schuld unserer Zeit. Zudem hat Henz ein zweites Motiv
der Bibel mit der Geschichte Hiobs verbunden: das Gleichnis vom
verlorenen Sohn, nur kommt dieser Sohn nicht elend und bittend zum Vater
zurück, sondern als radikaler Rebell, der im Vater allenfalls einen
Diskussionsgegner sieht. Herr Job findet Gewißheit im Glauben trotz
Ungerechtigkeit, menschlicher Schuld und Leid, und doch klingt das Spiel
mit einer Frage aus: "Unsere Söhne! Wird Gott sie retten, wie er uns
noch einmal gerettet hat, auch wenn sie nicht mehr beten können?" |