An der Bahnstation Wutzelwang am Wutzel spiegeln sich die letzten
Jahre des alten Kaisers. Hier leben Bahnwärter Zwölfaxinger und seine
lockige Tochter Innozentia, genannt Nozerl. Das Dasein geht beschaulich
vonstatten, täglich passiert nur ein Zug, wenngleich auch nicht zu
festgelegten Zeiten, der Zwölfuhrzug kommt gerne einmal um halb acht am
Abend. Dennoch: Die Belegschaft hat wenig zu tun - ein Umstand, den das
männliche Personal nicht selten nutzt, um in den umliegenden Wäldern
wildern zu gehen. Eines schönen Tages fährt ein "schlichter, doch
vornehmer Reisender" per Sonderzug ein. Schon bald entwickelt sich ein
gewisses Naheverhältnis zwischen Nozerl und dem Herrn. Es handelt sich
um den Kaiser persönlich, von Nozerl unerkannt. Jener stellt die
heimkehrenden Wilderer zur Rede, er bezichtigt sie, "adlige Jagdlust zu
verhöhnen". Schließlich trifft auch noch der britische Botschafter ein -
mit einer für Österreich bedeutsamen Mitteilung.
Das zu
Lebzeiten seines Autors nicht veröffentlichte Stück wurde postum am 10.
Jänner 1957 in den Münchner Kammerspielen in der Bearbeitung von
Friedrich Torberg uraufgeführt. Wolfram Berger hat nun für Ö1 eine
Hörspielfassung erarbeitet, in der er, musikalisch begleitet von
Christian Bakanic, alle Rollen verkörpert. |