in protestantischer Pfarrer nimmt ein verwahrlostes, blindes Mädchen -
Gertrude - bei sich auf, pflegt sie, unterweist sie in der christlichen
Lehre und merkt nicht, wie seine Liebe sich wandelt. Er erweckt in
Gertrudes reiner Seele die Vorstellung von einer vollkommenen,
harmonischen Welt, aus der das Häßliche und Böse verbannt ist. Gertrude
wächst zu einer Schönheit heran, und obwohl Amalie, die Frau des
Pastors, längst die innige Neigung ihres Mannes zu Gertrude erkannt hat,
glaubt er selbst, immerfort aus reiner Nächstenliebe zu handeln. Auch
seine Eifersucht auf seinen Sohn Jakob, der Gertrude liebt, weiß er
damit zu motivieren. In tagebuchartigen Aufzeichnungen gibt er sich
Rechenschaft von seinen Gefühlen und seinem Handeln und bleibt doch
blind vor lauter Aufrichtigkeit. |