Das Ehepaar Karin und Felix Hildebrandt hat den finanziellen Aufstieg
geschafft und sich etabliert. In einem nächtlichen Gespräch erkennen
die beiden plötzlich, wie sehr die innere Leere der Konsumgesellschaft
auch sie ergriffen und sie in eine menschliche Krise gestürzt hat, die
ihre Ehe aushöhlt und bedroht. Ein Hörspiel über ein Problem der Fünfziger Jahre: die Degeneration
des Wirtschaftswundermenschen. Nach dem Abendessen rekapituliert das
Ehepaar Hildebrandt die sogenannten "guten Jahre" der Erfolge und der
Betriebsamkeit. Felix, Werbetexter, gegen vierzig, verteidigt diese
Jahre, seine um einiges Jüngere Frau Karin hat resigniert und ihren
Mann, den sie zweifellos immer noch liebt, an Geschäft und
Geschäftigkeit abgetreten. Jetzt ist in der Familie vom
Wirtschaftswunder längst nicht mehr die Rede. Felix hat nicht nur keinen
Appetit, er hat auch kein Geld und keine Erfolge mehr. In Rückblenden
wird in diesem Hörspiel Szene um Szene nachgespielt, wie der Mann sich
immer mehr selbst verkaufte, während Karin, seine Frau, an seiner Seite
mehr und mehr - wie ein Überflüssiges Organ verkümmerte. Eine Trennung
wird erwogen -aber wäre damit etwas zu ändern?
(Produktionsjahr: 1955) |