(Sendung erfolgt in der Reihe "Hörspiel-Studio" im Programm
Österreich 1 um 20.30h) Goljadkin fühlt sich verraten und bedroht. Ein
junger Amtskollege ist zum Assessor befördert worden und soll die
Tochter seines früheren Gönners heiraten, in die sich Goljadkin verliebt
hat. Er will das Blatt noch einmal wenden, lädt sich selbst zum
Geburtstag der Angebeteten ein und wird unter Demütigungen vor die Tür
gesetzt. In dieser Nacht begegnet ihm sein Doppelgänger. Zwischen beiden
entspinnt sich ein grotesker Kampf, der Goljadkin bis in die
Irrenanstalt treibt. "Ich bin nicht ich, sondern jemand ganz anderer,
der mir verblüffend ähnlich ist."
Fjodor M. Dostojewski (1821-1881) schrieb "Schuld und Sühne" (1866), "Die Dämonen" (1871/72), "Die Brüder Karamasow" (1879/80).
Alternativ: "Der
Doppelgänger", ein ganz früher Roman von Dostojewski, ist 1846 zum
ersten Mal erschienen, in einer überarbeiteten Fassung 1866. Er
schildert die Entstehung einer Schizophrenie. Den Hintergrund des
Romans bilden das neblige St. Petersburg und ein anonymes, von einer
starren Beamtenhierarchie gelenktes Ministerium. Nach einem äußerst
demütigenden Erlebnis auf einer Geburtstagsfeier begegnet der Titularrat
Goljadkin zum ersten Mal seinem Doppelgänger, einer Personifikation
aller Eigenschaften, die der eher schüchterne und ungeschickte Beamte
sich erträumt. Es entwickelt sich ein grotesker, immer bösartigerer
Kampf zwischen Herrn Goljadkin und seinem Widersacher, dem es auf
undurchsichtige Weise gelingt, den wirklichen Herrn Goljadkin aus dem
Amt zu drängen und schließlich seiner Existenz zu berauben: "Ich bin
nicht ich, sondern jemand ganz anderer, der mir verblüffend ähnlich
ist."(NDR-Programmheft) |