Der Hörspielmacher Ferdinand Kriwet hat sich in den vergangenen
Jahren in enger Zusammenarbeit mit dem WDR-Hörspielstudio in der
spielerischen Form der Collage zunehmend auf die systematische
Darstellung ganz unterschiedlicher Sprachbereiche konzentriert: Sprache
der Politik in "Campaign", Sprache der Medien in "Voice of America" und
"Apollo Amerika", Sprache des FuĂballs in "Modell Fortuna", "Ball" und
"Radioball". Weiter entwickelt werden diese Versuche mit einem fĂŒr die
Produktion von Hörspielen zentralen Àsthetischen und inszenatorischen
Mittel: der Pause. Ausgegangen wird in dem Hörtext "Pause" von der
Tatsache, daĂ die bewuĂt gestalteten und die unbewuĂt gemachten sowie
die rein funktionalen Sprech- und Redepausen einen gleichwertigen und
durchaus bedeutenden Bestandteil der gesprochenen Sprache darstellen.
Nicht nur Klangfarbe, Betonung und LautstÀrke machen den Sinn
sprachlicher Artikulation, sondern ebenso ihre Gestaltung im Verlauf der
Zeit. Materialien dieser Hörtexte sind Sprechpausen, ergÀnzt durch alle
jene vorsprachlichen bzw. nicht-verbalen "PausenfĂŒller", die AHs, OHs,
HMs und ĂHs etc. Anhand von Reden und GesprĂ€chen, Mono- und Dialogen aus
den verschiedensten Sprachbereichen soll eine Typologie der Pause
entwickelt werden, deren jeweilige Wirksamkeit und Funktion im
Redeverlauf durch vielfÀltige radiotechnische Verfahrensweisen akustisch
prÀzisiert wird. |