"Wieviel besser ists, über die Freude zu weinen, als sich am Weinen
zu freuen." Leonato, der Gouverneur von Messina und Vater von Hero, sagt
diesen Satz zu Beginn von Shakespeares Komödie, die dem Publikum beides
bietet: zu dem vielfachen Intrigenspiel, das der Dichter in Szene
gesetzt hat, gehört natürlich auch der Schurke, der Böses tut um des
Bösen willen. Hero liebt Claudio, und Claudio liebt Hero, die Hochzeit
ist schon beschlossen. Doch Don Juan, der nur sich selbst liebt, kann
das Glück der anderen nicht ertragen. Mit Hilfe seines Dieners und eines
Täuschungsmanövers erster Güte wird Hero einer Untreue überführt, die
er nie begangen hat. Der Arme muß sterben und wiederauferstehen, bevor
sie Claudio als Braut zum Traualtar folgen darf. Nicht ganz so
dramatisch, aber auch nicht weniger kompliziert finden Benedikt und
Beatrice zueinander. In frivolen und scharfzüngigen Dialogen befeinden
sie sich, aber vor allem müssen sie sich immer wieder bestätigen, daß
sie in jedem Fall die Ehelosigkeit vorziehen. Mit feingesponnenen Lügen,
die wahr sind, und Wahrheiten, die gelogen sind, können sich die beiden
endlich ihre Liebe zueinander eingestehen. (SDR-Programmheft) |