Mira, eine Varieté-Sängerin mittleren Formats, wird aus ihrer ohnehin
nicht rosigen Gegenwart in eine schmerzliche Vergangenheit versetzt:
Karl, der Mann, dessen Vater einst Miras Vater erschossen hat, erkennt
in der Sängerin das Kind, das genau beobachtet hatte, wie er damals von
einem Versteck aus diesen "Vorfall" voll Entsetzen beobachtet hatte. Und
Karl versucht nun, Miras Verständnis für die Tat seines Vaters zu
finden, die für Mira ein Mord, für Karl die Durchführung eines Befehles
ist.
In Barbara Frischmuths Hörspiel steht "eine Geschichte der
Trauer", nämlich Miras Geschichte, gegen Karls Geschichte, "eine
Geschichte der Scham". Die Fragwürdigkeit einer Haltung tritt dabei voll
ins Bewußtsein, die mit dem Hinweis "Eigentlich sind alle Opfer" den
Schrecken der Vergangenheit beizukommen versucht. |