"Im Jahre 1954", so berichtet der Sprecher, "fand man, verteilt so
ziemlich über ganz Frankreich , auf verschiedenen Bahnhöfen in
Güterwagen menschliche Körperteile." Vergleiche ergaben, daß sie alle zu
dem gleichen Körper gehörten und daß die Züge, in denen sie gefunden
worden waren, alle einen bestimmten Ort, den Viadukt Epinay-sur-Orge,
passiert hatten. Dieser Hinweis genügte der Polizei. Die Mörder waren
ein altes Rentnerehepaar, das friedlich und bisher untadelig in seinem
Dorf gelebt hatte, das Opfer aber war ihre 27-jährige Nichte, eine
Taubstumme. "Trotz gemeinsamer Anstrengungen des Gerichts und der
Täter", berichtet der Sprecher weiter, "gelang es nicht, die Gründe
dieses Verbrechens zu enträtseln." – Auch die Autorin hat nicht
versucht, worum sich die anderen vergeblich bemüht haben, aber sie hat,
die Untergründe menschlichen Tuns und menschlicher Sehnsüchte
durchleuchtend, sich bemüht, diese so ganz und gar unbegreifliche Tat
aus der menschlichen Existenz selbst verständlich zu machen. Es geht um
den Menschen und um seine Fragwürdigkeit. |