Das Stück über den politischen Geheimauftrag des Majors Peter Hartung
ist eine Abrechnung mit dem landläufigen Begriff des Heldentums. Major
Hartung hat die Chance, sich für ein Versagen bei einer früheren
Aufgabe zu rehabilitieren. Er soll sich, weil er sich freiwillig
gemeldet hat, mit den Untergrundkämpfern eines diktatorisch regierten
Landes in Verbindung setzen, die einen Umsturz planen. Major Hartungs
eigenes Land unterstützt die Rebellen, darf jedoch die offiziellen
diplomatischen Beziehungen nicht gefährden, die es zu dem Regime
unterhält. Mißlingt die Aktion, muß sich die Regierung Hartungs von ihm
distanzieren und verpflichtet ihn gleizeitig, sich zu töten. Der Auftrag
wird verraten, der Major gefaßt und zum Tode verurteilt, später
begnadigt und gegen einen Spion von der Gegenseite ausgetauscht. In der
Heimat ist er längst ein "erledigter Fall". Das Kesseltreiben auf seine
Person in Presse und Rundfunk hat mit dem Tag seines Scheiterns
eingesetzt. Er ist der Feigling, der zu schwach war, eine
Zyankali-Kapsel zu schlucken, ein Verräter an seinem Vaterland. Sein
Sohn ist das Opfer der gedankenlosen und deshalb brutalen Hetzkampagne
geworden, Hartungs Frau hat nicht genug Kraft besessen, während der
vergangenen Zeit sich rückhaltlos zu ihrem Mann zu bekennen und von
Zweifeln frei zu machen, ein Zusammenleben mit ihr ist unmöglich
geworden. Für eine Verteidigung, wie gut sie auch sein mag, ist keine
Gelegenheit, Hartung ist so gut wie tot - man verachtet ihn. Nun
erscheint ihm der letzte, äußerste Schritt, der Selbstmord,
gerechtfertigt. |