Askenazy erzählt eine Liebesgeschichte, wie es rein äußerlich
betrachtet, viele gibt. Ein Mann und eine Frau verbringen einen Tag
zusammen, mehrere Tage, viele Tage. Er ist krank. Sie ist mit seinem
Freund, einem Arzt, verheiratet. Diese drei wissen über die
tatsächlichen Beziehungen zueinander genau Bescheid, und verbergen am
Telephon ihr unkonventionelles Verhalten durch konventionelle
Unterhaltungen. Doch sie tun es spielerisch. Der Arzt erzählt seinem
Patienten von kleinen, alltäglichen Dingen, gibt ihm Ratschläge,
plaudert über seine Frau, als wäre sie anwesend, obwohl er ihren
augenblicklichen Aufenthalt kennt. Sie hört mittlerweile dem
Telephongespräch interessiert und vergnügt zu, genießt die
Anhänglichkeit ihres Mannes und die Zuneigung ihres Liebhabers. Dieser
nimmt die zahlreichen Anrufe des Arztes unbekümmert entgegen, erwähnt
einen Freund, der gerade bei ihm zu Besuch sei, und läßt sich von den
neugierigen, aber nicht übelwollenden Zwischenfragen nicht aus der Ruhe
bringen. Alles, was sie sagen, ist gelogen, aber jeder weiß die
Wahrheit; so ist Glaubwürdigkeit nur ein Schein und wird erst durch die
unehrliche Einstellung zur Wirklichkeit zweifelhaft. |