"Faust 72" ist ein Manager großen Stils. Ein Mann, der "immer
strebend sich bemüht", allerdings ohne jede metaphysische Ambition. Zwar
hat er die Erde immer noch nicht in den Griff bekommen, aber er greift
dennoch nach den Sternen und scheitert schließlich im Weltraum. Aus
seiner Sicht entwirft Friedrich Heer in diesem Hörspiel ein Bild des
Gegenwartsmenschen in seinem "dunklen Drang": dieser Mensch ist maßlos,
seelisch impotent – ein Stück egozentrischer Materie, das die Fähigkeit
zu Liebe verloren hat. |