Im für den Expressionimus typischen Stil werden die Gefühlswandlungen
eines Menschen geschildert, der aus seinem Lebenskreis herausgerissen
wird und unentschieden zwischen Gut und Böse hin- und herschwankt.
Ausführlich: Eigentlich
ist der Tag, den der Gutsbesitzer Kurt Boll und seine Frau Martha in
der Kreisstadt verbringen, ein Tag wie jeder andere. Man macht
Besorgungen, bespricht eine Angelegenheit mit dem Bürgermeister,
begegnet Bekannten, ißt mit Vetter Prunkhorst Mittag. Doch Boll spürt es
: "Die Luft hat's in sich". Er ahnt, dass mit ihm an diesem Tage
seltsame Dinge vorgehen werden, so etwa in der Begegnung mit der
hübschen, aber von Wahnvorstellungen geplagten Grete aus Parum, die ihre
Kinder aus der Welt haben möchte. Und wirklich, Boll erlebt an diesem
Tage unter Mithilfe eines Teufels mit Herrgottsweisheiten und eines
"Herrn" mit Teufelsbein so etwas wie ein metaphysisches "Werden". Dieses
Drama des Bildhauer-Dichters Ernst Barlach, das Klaus Colberg durch
eine Rahmenerzählung auch einem breiteren Publikum nahezubringen sucht,
ist eines der eindrucksvollsten Beispiele für Barlachs norddeutsch
intonierte expressionistische Sprache, für seine Weltschau der
Zuordnun-gen von Gut und Böse und für seine Theologie der bescheidenen
Gottesexistenz in einer Welt, in der man verlernt hat, die Dinge von
innen her zu besehen. |