Die Dorfschullehrerin Therese Weisinger erfÀhrt eines Tages von einem
 kleinen MĂ€dchen, daĂ auf dem einsamen Hof von dessen Eltern ein Rabe, 
der fast so groĂ ist wie ein Mensch, aus- und eingeht, der auch langsam 
das Sprechen gelernt hat. Er wird Sabeth genannt. Die Lehrerin lernt den
 seltsamen Raben auch kennen, doch als dieser immer menschenÀhnlicher in
 seinem Denken wird, erkennt er, daĂ er wieder verschwinden muĂ. Wer er 
wirklich gewesen ist und woher er kam, hat er vergessen. Die Menschen, 
die ihn kannten, verwinden den Einbruch des Irrationalen wieder, nur das
 kleine MĂ€dchen kann und will Sabeth nicht vergessen.
 
  (Alternativ: Aus DLR-B-Programmheft: Auf
 einem abgelegenen Hof in der NĂ€he des Dorfs Reiskirchen taucht eines 
Tages ein menschengroĂer Rabe auf, der sprechen und denken kann. Die 
Tochter des Bauern erzÀhlt in der Schule von "Sabeth". Der 
geheimnisvolle Rabe, zunÀchst als kindliches Hirngespinst abgetan, zeigt
 sich als eine beglĂŒckende Gestalt, die eine andere Welt erahnen lĂ€sst, 
in der man kein GedÀchtnis braucht. Erst unter Menschen fragt sich der 
Rabe, ob er ein Rabe ist - und verliert dabei seine fantastischen 
FĂ€higkeiten. 
  Aus SR-Programmheft: 1951 entstanden, gehört 
"Sabeth" wohl zu den schönsten und poetischsten Hörspielen Eichs. Sabeth
 ist ein freundlicher, menschengroĂer Rabe, der auf dem Hof der Fortners
 umhergeht und sprechen kann. Die neunjÀhrige Elisabeth hat eine tiefe 
Freundschaft mit ihm geschlossen, jedoch gegen das Verbot der Eltern in 
der Schule von Sabeth erzÀhlt. Besorgt um den Zustand des MÀdchens 
begegnet die Lehrerin bei den Fortners dem sagenhaften Vogel und 
versucht, hinter sein Geheimnis zu kommen. Aber Sabeth, je mehr er die 
menschliche Sprache erlernt, vergisst auch mehr und mehr von seinem 
Ursprung.
  GĂŒnter Eich, 1907 in Lebus/Oder geboren, gestorben 1972
 in Salzburg, studierte Jura und Sinologie. Seit 1932 freier 
Schriftsteller und Lyriker; bedeutendster deutscher Hörspielautor der 
50er und 60er Jahre.)  |