Ein Museumstück von Auto rattert gemächlich durch die verschwiegene
Vorstadt, vorbei an Hecken und Gartentoren, anblühenden Rabatten und
duftenden Sträuchern. Christians Herzschlägt heute schneller als sonst.
Neben ihm, dem jungen Chauffeur, sitzt ein zartes, süßes Geschöpf: Maria
heißt sie. Von ihrer uralten Benzinkutsche aus sehen die beiden die
Welt so, wie sie sie sehen wollen: schön, friedlich und voller Glück!
Der Sommerabend erscheint dem jungen Paar mildund klar wie nie zuvor.
Maria und Christian lieben sich. Aber sie scheuen sich, es
auszusprechen. An der Straße, die sie unbekümmert dahinfahren, begegnet
den Verliebten immer neues Glück: Irgendwer wirft ihnen Blumen in den
Wagen, ein anderer beschenkt sie, und aus dem Fenster eines Hauses
erkligt Geigenspiel. Ein Ständchen für das Pärchen? Maria und Christian
jedenfalls glauben es... Glückliche Menschen sehen nicht die
Wirklichkeit dieser Welt. Diese hübsche Geschichte um die Liebe- und für
einen Augenblick auch um die Angst, daß sie vergehen könnte, kommtaus
der Feder Kurt Kusenbergs. Der Autor hat sich vor allem als
einfallsreicher Fabulierer literarischen Ruf erworben. "Ich schreibe,
weil ich SpaB daran habe und sonst nichts kann", sagte Kusenberg einmal
über sich selber. Der in Schweden geborene Kunsthistoriker, der zunächst
Ausstellungskritiken für Berliner Zeitungen schrieb, arbeitete bis 1943
in verschieden Redaktionen. Nach dem Krieg lebte er als freier
Schriftsteller lange Zeit in Bühl in Baden, heute in Hamburg. |