Kurzbiographie: |
Dem Nürnberger Schuster Hans Sachs erging es wie nur einem des ehrsamen Handwerks in einer mittelalterlichen Stadt: Er trat nach der Schule in eine Lehre ein, ging als Geselle auf die Wanderschaft und diente nach der Heimkehr in die Vaterstadt zeitlebens seiner Arbeit und seiner Zunft. Aber mit Hans Sachs hatte es seine besondere Bewandtnis. Seit jungen Jahren war er der Poeterei ergeben. Erst übte er sich in der Kunst des Meister gesanges und er brachte es darin zu hohem Ansehen. Daneben aber ersann er in großer Zahl unterhaltsame Geschichten, Schwänke und Fastnachtspiele. Das waren freilich nicht die Werke eines großen Dichters, der um letzte Probleme ringt, sie unterstehen auch nicht den strengen Gesetzen der Ästhetik und Dramatik, sondern es sind lebensnahe Schöpfungen, wie sie nur einer schaffen kann, der in und mit dem Volke und im Geiste seiner Zeit lebt. Er kennt die Menschen in ihren Mängeln und Leidenschaften, und er will sie bessern in seiner Art, indem er ihre Schwächen dem lachenden Spott preisgibt und mit diesem volksgemäßen Mittel bessere Wirkung erzielt als in eindringlichen Ermahnungen. Wohl das Beste in Sachsens literarischem Schaffen sind seine mehr als 70 Fastnachtspiele. Die kleinstädtische Fröhlichkeit des 15. und 16. Jahrhunderts lebte sich besonders in der Fastnachtszeit aus. Da wurden heitere Spiele ersonnen, meist lustige Zwiegespräche voll Laune und übermut und man war in den Worten nicht sehr wählerisch. An Handlung waren sie allerdings sehr dürftig. zit. n.: Radio Wien (10.02.1933, S. 21), sowie: www.wikipedia.org (abgerufen am 09. Februar 2016)
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