"Obwohl ich zwei Jahre in Berliner Großfirmen gearbeitet habe, kann
ich keine Soziogramme aus der Arbeitswelt liefern. Doch was mich
interessiert und erschreckt hat, sind die familiären Auswirkungen der
Arbeitssituation, die erdrückende Übermacht 'der Firma' auf das ganze
'übrige Leben'. In 'Ultimo' werden zwei Familien immer nervöser
angesichts der drohenden, aber verschleierten Fabrikschließung. Die
monotone Angst vor dem 'Ultimo' läßt sich weder zuhause 'abreagieren'
noch in halbseidenen Kneipen 'runterspülen'. Anita: 'Hak ich bei Paul
nach, wieso Kneipe lenkt er ab, redet von der größeren Wohnung, die er
suchen will. Frag ich wegen der Wohnung, redet er von der Firma. Frag
ich nach der Firma, redet er von der Kneipe.' Die übliche Politik einer
Firmenleitung, Entlassungen und Konkurs bis zuletzt geheimzuhalten, die
entstehenden Gerüchte, die provozierte Unsicherheit der Zukunft, das ist
m.E. grob fahrlässig verursachte Angst, die nicht nur die betroffenen
Arbeitnehmer, sondern als ökonomische Sippenhaft die ganzen Familien
kaputtmacht." (Prod.Jahr: 1979) |