Der Dramatiker und Filmautor Gerhard Menzel verfaßte gemeinsam mit
dem früheren Intendanten der Münchner Kammerspiele Hans Schweikart die
dramatische Version von Puschkins Novelle "Der Postmeister". Diese
Version hat mit der bekannten Filmhandlung nichts zu tun. "Ist das
deine Tochter?", fragt der Erzähler in der Novelle den Postmeister. "Ja,
meine Tochter!" antwortet er mit einer Miene befriedigten Stolzes. "sie
ist gescheit und so flink; sie artet ganz nach ihrer seligen Mutter!"
Und aus diesen zwei so alltäglich klingen Sätzen entwickelt sich die
ganze Tragödie dieses "Märtyrers der vierzehnten Beamtenklasse".
Puschkin sprengt die standesmäßige Gebundenheit der Literatur und führt
sie in den Bereich der allgemein-menschlichen Probleme. |