Gegen Ende der Schulzeit hat Lessing sein Lustspiel "Der junge
Gelehrte" verfaßt, es ist sein erstes Bühnenwerk und es wurde 1748 in
Leipzig uraufgeführt. Es gehört mit dem "Misogyn", dem "Freigeist" und
den "Juden" zum Genre der sächsischen Typenkomödie und bedient den von
Gottsched geforderten aufklärerisch-pädagogischen Zweck der Komödie: sie
soll die Zuschauer belustigen, aber auch erbauen. Lessing hat mit
diesem Jugendwerk eine Satire auf die eitle Bildungsgesellschaft
geschrieben, die die Welt nur in Büchern und Abhandlungen erfaßt; das
Leben muß bei dieser Art der Wahrnehmung zwangsläufig außen vor bleiben.
Damis, der junge Gelehrte, ist gerade mal zwanzig Jahre alt und hat
nicht nur in mehreren Fächern promoviert, sondern beherrscht auch sieben
Sprachen. Nun hat er eine Untersuchung über die Monaden aufs Papier
gebracht und wartet ungeduldig auf eine Nachricht von der Berliner
Akademie, die ihm, da ist er ganz sicher, einen Preis für diese
hervorragende Arbeit verleihen muß. Sein Vater, ein praktisch denkender
Kaufmann, will den Sohn mit Juliane verheiraten, doch dazu braucht es
mehr, als ein paar lateinische Floskeln. Ãœber gesunden Menschenverstand
verfügen zum Glück die beiden Bedienten Anton und Lisette: sie bringen
das Liebespaar Juliane und Valer schließlich auf den rechten Eheweg.
Damis dagegen kann in diesem deutschen Land der Dummen, in dem ihm
verwehrt wird, klug zu sein, nicht länger leben, er geht auf Reisen. Lessing hat mit diesem Jugenderk eine Satire auf die eitle
Bildunsgesellschaft geschrieben, die die Welt nur in Bücher und
Abhandlungen erfaßt; das Leben muß bei dieser Art der Wahrnehmung
zwangsläufig außen vor bleiben. Damis, der junge Gelehrte, ist gerade
mal zwanzig Jahre alt und hat nicht nur in mehreren Fächern promoviert,
sondern beherrscht auch sieben Sprachen. Nun hat er eine Untersuchung
über die Monaden aufs Papier gebracht und wartet ungeduldig auf eine
Nachricht der Berliner Akademie, die ihm, da ist er ganz sicher, einen
Preis für diese hervorragende Arbeit verleihen muß. Sein Vater, ein
praktisch denkender Kaufmann, will den Sohn mit Juliane verheiraten,
doch dazu braucht es mehr als lateinische Floskeln. Ãœber gesunden
Menschenverstand verfügen zum Glück die beiden Bediensteten Anton und
Lisette |