Die junge, eigenwillige Savariella, die eigentlich Giovanna Calvaruso
heißt, hat als Einzige den Brand überlebt, bei dem ihre Eltern ums
Leben kamen. Jetzt arbeitet sie als Fahrerin bei einer Bank und will nur
eines: ihren geliebten Bruder Antonino wiedersehen.
Sie fährt
von Florenz nach Sizilien, wo sie von ihrem Bruder Pietro abgefangen
wird, der sie außer Landes schaffen will. Doch stattdessen wird sie in
eine Schießerei verwickelt, die ihr Bruder Antonino anzettelt. Vor dem
Staatsanwalt beginnt sie schließlich auszusagen, was ihr Vater ihr noch
vor seinem Tod über seine Mafiageschäfte diktiert hatte, und was sie
selbst in Sizilien gesehen hat: Antonino wollte die Drogenschmuggelroute
des Vaters an ein Kartell verkaufen, das mit Organen handelt. Der Vater
war nicht einverstanden, also hat Antonino ihn verbrannt.
Die
oberösterreichische Schriftstellerin und Filmemacherin Johanna
Tschautscher, eine profunde Kennerin italienischer Verhältnisse, hat mit
ihrem Stück "Die sieben Raben" einen Mafiakrimi geschrieben, der ebenso
gut als Märchen oder als Entwicklungsroman funktioniert. Johanna
Tschautscher nimmt nicht nur die Machenschaften einer skrupellosen
Organisation aufs Korn, sondern sie erzählt gleichzeitig die poetische
Geschichte einer jungen Frau, die - allen Widrigkeiten zum Trotz - zu
ihren Wünschen steht. Auch wenn sie lernen muss, dass diese ganz anders
realisiert werden, als sie es sich gewünscht und vorgestellt hat. |