Aus dem BR-Programmheft: Seitdem Käthchen, die Tochter des
Waffenschmieds Friedeborn, eines Tages den edlen Ritter Graf vom Strahl
in der Werkstatt ihres Vaters gesehen hat, ist es um sie geschehen.
Einem seltsamen Zwang gehorchend, folgt sie ihm ständig auf Schritt und
Tritt. Der alte Friedeborn verklagt den Ritter beim Femegericht wegen
zauberischer Entführung seiner Tochter, doch die Richter müssen auf
Freispruch erkennen und dem Angeklagten nahelegen, Käthchen zur Rückkehr
ins Vaterhaus zu bewegen. Tatsächlich ist der Graf innig in das
unschuldige Mädchen verliebt, darf es aber aus Standesrücksichten nicht
zum Weibe begehren. Seit langem liegt er mit Kunigunde von Thurneck in
Fehde. Während einer Gewitternacht entdeckt er sie in einer Köhlerhütte,
wohin ihr ehemaliger Verlobter, der Burggraf von Freiburg, sie
verschleppt hat. Strahl befreit sie und läßt sie auf sein Schloß
bringen. Da wandelt sich ihr Haß in Liebe zu dem Retter. Der Graf, dem
einst im Traum eine Kaisertochter verheißen wurde, glaubt sie in
Kunigunde gefunden zu haben. Unterdessen bereitet der jetzige Verlobte
Kunigundes, der Rheingraf vom Stein, ein Attentat auf ihr Schloß vor.
Das erfährt Käthchen, und sie eilt zu Kunigunde und Strahl, um beide zu
warnen. Aber die Tat gelingt, das Schloß steht in Flammen, und die
eifersüchtige Kunigunde schickt Käthchen ins Feuer, um einen
Wertgegenstand herauszuholen. Doch wie von Himmelsmächten behütet,
entsteigt Käthchen unversehrt den Trümmern. Unter einem Holderbusch auf
seinem eigenen Schloß findet Strahl das Mädchen in tiefem Schlaf. ber
sie bewegt die Lippen und antwortet gar auf Fragen. So erfährt er, daß
sie ihm nur folge, weil sie einer Verkündigung gehorche, denn er sei ihr
als ihr zukünftiger Gemahl im Traum erschienen. Jetzt ist der Ritter
überzeugt, daß Käthchen die Tochter des Kaisers ist. Der weist das
Ansinnen empört zurück und läßt ein Gottesgericht entscheiden. Strahl
geht als Sieger daraus hervor, und jetzt erklärt der Kaiser den wahren
Zusammenhang: Käthchen ist wirklich seine leibliche Tochte , und der
Graf darf sie nun "im kaiserlichen Brautschmuck" heimführen. Der
Waffenschmied Theobald Friedeborn hat den Grafen Friedrich Wetter vom
Strahl angeklagt, seine fünfzehnjährige Tochter Käthchen mittels
teuflischer Magie an sich gefesselt zu haben. Das Femegericht aber
spricht den Grafen frei: "Es ist hier nichts zu richten." Käthchen war
freiwillig von ihrem Vater weggegangen und dem Grafen in blinder
Ergebenheit auf Schritt und Tritt gefolgt. - Der Rheingraf vom Stein
sagt Graf Wetter vom Strahl im Namen seiner Verlobten Kunigunde von
Thurneck die Fehde an. Durch Zufall findet Wetter die von einem früheren
Verlobten entführte Kunigunde gefesselt in einer Köhlerhütte. Er
befreit sie und beschließt, von ihrer Dankbarkeit und ihrem Verzicht auf
den umstrittenen Besitz geblendet, Kunigunde zu heiraten, zumal ihre
Herkunft auf einen Traum des Grafen verweist: In der Silvesternacht
hatte ihm ein Engel eine Kaisertochter zur Frau verheißen. - Käthchen
hat erfahren, daß der Rheingraf die Burg Thurneck angreifen will. Sie
kann den abweisenden und schroffen Grafen aber nicht rechtzeitig warnen.
Die Burg geht in Flammen auf. Kunigunde schickt Käthchen mit
teuflischer Berechnung ins Feuer, doch ein "Cherub" führt diese auf
wunderbare Weise aus dem zusammenstürzenden Haus. Der Graf durchschaut,
daß Kunigunde wegen eines "Nichts" ein Menschenleben aufs Spiel setzt,
und lernt allmählich - der Rheingraf wird inzwischen in die Flucht
geschlagen - Käthchens wahres Wesen kennen. Er spricht die unter einem
Holunderstrauch Schlafende an und erfährt so, was Käthchen selbst nicht
bewußt ist: Sie habe in der Silvesternacht geträumt, daß ihr ein Engel
den Grafen als Bräutigam zugeführt hätte. In Käthchens Traum findet der
Graf die Lösung des eigenen Rätsels ("Was mir ein Traum schien, nackte
Wahrheit ists"). Wetter verkündet, daß Käthchen die Tochter des Kaisers
ist und seine Frau werden soll. Den dagegen protestierenden Vater
Käthchens besiegt er im Zweikampf allein durch seinen Blick. - "Die Welt
wankt aus ihren Fugen!", ruft der Kaiser aus, als er nach diesem als
Gottesurteil empfundenen Zweikampf Beweise dafür findet, daß Käthchen
seine illegitime Tochter ist. Käthchen entgeht einem Giftanschlag
Kunigundes, die als böse "Giftmischerin" entlarvt wird. Das immer noch
naiv-unwissende, bei Wetters Worten "Käthchen! Meine Braut! Willst du
mich?" in Ohnmacht fallende Mädchen wird schließlich vom Grafen zur
Hochzeit geführt. Das in einem romantisierten Mittelalter spielende
traumverlorene Zaubermärchen um eine besessene, unbedingte und
grenzenlose Liebe stellt das jeder Gefährdung überlegene innerste Gefühl
der reinen und idealen Hauptfigur in den Mittelpunkt. Der zunächst
egoistisch verbohrte Graf erkennt Schritt für Schritt, daß die
unschuldige Gefühlssicherheit Käthchens und ihr Festhalten am Traum
schließlich wirklicher sind als die Wirklichkeit. |